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1. Die alte Geschichte - S. 3

1872 - Münster : Coppenrath
schen Volkspiele, vom Jahre 776 vor Chr.; die Araber von der Flucht ihres Propheten Mohammed von Mekka nach Me-dum, vom Jahre 622 nach Chr. Fr die christlichen Völker aber ist kein Ereigni wichtiger, als die Geburt des gttlichen Erlsers. Daher wird auch dieser Zeitpunkt bei der Angabe des Jahres, in welchem sich eine Begebenheit ereignete, zum Grunde gelegt, und zwar so, da die Ereignisse, welche sich vor seiner Ankunft, also vor dem Jahre 1, zutrugen, von diesem Zeitpunkte an auswrts; diejenigen Begebenheiten aber, welche nach seiner Ankunft geschahen, von demselben Zeitpunkte an abwrts bis auf unsere Tage gezhlt werden. 3. Eintheilung der Weltgeschichte. Um die Masse der Begebenheiten zweckmiger zu ordnen und klarer zu berschauen, hat man das groe Gebiet der Weltgeschichte in drei Theile zerlegt: in die alte, mittlere und neuere Geschichte. Jeder Theil hat wieder seine besonderen Eigenthmlichkeiten und bildet ein fr sich bestehendes Ganze. 1) Aie alte Gefdjidjf e reicht von Erschaffung der Welt bis zum Untergange des westrmischen Reiches, oder von ungefhr 4000 vor Chr. bis 476 nach Chr. 2) Die mittlere Geschichte oder die Geschichte des Mit- telalters enthlt die Begebenheiten seit der Auflsung dieses riesenhaften Ganzen bis zur Entdeckung von Amerika, die einen neuen Erdtheil fr die Geschichte aufschlo, von 476 bis 1492 nach Chr. 3) Aie neuere Geschichte umfat die Begebenheiten der drei letzten Jahrhunderte. Zur Erleichterung der Uebersicht theilt man wohl jeden dieser groen Abschnitte wieder in mehre kleinere Zeitrume oder Perioden, an deren Spitze eine Person oder Begebenheit steht, die besonders einflureich fr die menschliche Gesellschaft war. Fr die alte Geschichte werden am fglichsten folgende vier Perioden festgesetzt:

2. Die alte Geschichte - S. 26

1872 - Münster : Coppenrath
26 wir dagegen solche wandernde Horden in den Wsteneien Afrikas und Aliens. Das Gefhl der Freiheit und Unabhngigkeit wirkt von Jugend auf bei diesen Shnen der Wste" so nennen sich wirklich die arabischen Nomaden, eben durch das unge- j bunbene, unstte Leben so mchtig, da sie die Städte als Ge- j fngntffe hassen und nicht begreifen, wie man in Mauern ein- ' geschlossen ein ertrgliches Leben führen knne. Sie haben zwar stets einen Anfhrer an ihrer Spitze, welcher Emir, Scheik, Schech, Sultan, Chan 2c. genannt wird; aber eigentliche Macht hat dieser nicht. Er hat Ansehen, weil seine Familie gewhnlich zu denen gehrt, welche die grten Heerden besitzen. Man wendet sich an ihn als Schiedsrichter in Streitigkeiten. Er whlt die Lagerpltze; er bricht zuerst auf, wenn man weiter ziehen will; er ist Anfhrer auf Raubzgen und im Kampfe mit anderen Stmmen. Befehlen aber darf er sonst nicht. Jeder freie Mann im Lager hlt sich, wenn er nicht durch Armuth von ihm abhngig ist, fr eben so berechtigt, als Jener. Dagegen ist jeder Familienvater gleichsam der Fürst unter den Seinigen, die ihn, den Aeltefien, auch als natrliches Oberhaupt ansehen. Man nennt diese Verfassung der Nomaden die patriarchalische. Sie findet sich am schnsten ausgeprgt in dem Leben der Patriarchen des alten Testaments. 9. Der Ackerbau. Natrlich reichten die Frchte, die dem Menschen so von selbst, ohne alle Wartung und Pflege, zuwuchsen, bald nicht mehr zu ihrem Bedarfe hin. Sie muten deshalb darauf be-dacht fein, das natrliche Erzeugni zu vermehren. Die Natur selbst wies hierzu den Weg an. Sie sahen diese selbst sen und begieen. Ihr Nachahmungstrieb erwachte, und bald spornte sie die Roth, der Natur ihren Arm zu leihen und ihrer freiwilligen Ergiebigkeit durch Kunst nachzuhelfen. Sie bemerkten, da die Krner, die aus der vollen Aehre in den lockeren Boden fielen, wieder neue Frchte trieben. Auch sie ftreueten jetzt eine Menge reifer Krner in den Boden. Und siehe! grne

3. Die alte Geschichte - S. 375

1872 - Münster : Coppenrath
375 wallfahrtete sie selbst nach dem helligen Lande und lie sich im Jordan taufen. Unzhlige Werke der Demuth und Wohlth-ligkeit begleiteten die schon hochbejahrte Wittwe auf dieser Pil-gerfahrt. Von ihr wurde auch das heilige Grab wieder aufgefunden. Sie lie der demselben eine prachtvolle Kirche bauen und in dieser das Kreuz des Erlsers, in Gold eingefat, aufbewahren. Auch die Hhle zu Bethlehem, in welcher der Welterlser geboren wurde, verwandelte sie in einen Tempel und beschenkte dieses Heiligthum mit reichen Gaben. Einen dritten Tempel hauete die fromme Kaiserin auf dem Oelberge, an der Sttte, wo unser Heiland gen Himmel fuhr. In diesen und anderen Werken der christlichen Frmmigkeit' wurde sie von ihrem Sohne auf das Gromthigfte untersttzt. Wie glcklich muten sich jetzt die Christen fhlen, die nach so vielen blutigen Verfolgungen, welche ihre Kirche in dritte-halbhundert Jahren erlitten hatte, pltzlich in Constantin einen wohlwollenden Gnner und Bruder gefunden hatte! Freudig strmten sie von allen Seiten herbei und nahmen Dienste in seinem Heere. Wohl mochte Constantin, als er als Schutzherr der Christen auftrat, mit in Anschlag gebracht haben, eine wie mchtige Partei er aus ihnen fr sich bilden knne; denn schwere Kmpfe hatte er noch gegen seine Mitherrscher zu bestehen. Als er nmlich im Jahre 306 seinem Vater Eon stantinus als Kaiser eines Theiles des Abendlandes folgte, hatte er noch schwere Kriege zu führen gegen mehre Mitherrscher, von denen jeder das ganze Reich an sich zu bringen strebte. Mit Hlfe der Christen strzte er einen nach dem anderen. Voran vor dem Heereszuge, wo sonst nur Adler und Gtzenbilder gesehen wurden, wehte von nun an die Fahne des Kreuzes und fhrte von Sieg zu Sieg. Endlich, nach vielen blutigen Kriegen, im Jahre 324, war er Kaiser des ganzen Reiches. Wie sehr sich die mit dem Blute ihres gttlichen Stifters und ihrer ersten Lehrer besiegelte Religion bis zu dieser Zeit schon verbreitet hatte, beweiset die erste allgemeine Kirchen-

4. Geschichte des Mittelalters - S. 43

1872 - Münster : Coppenrath
Diese weit-' Halbinsel bewohnen viele Stmme. Als die alte-Ken Reiche werden Hesdjaz und Yemen gerechnet. Hirten durch-ziehen die Wste. Wo ein mchtiger Stammfrst sein Lager auf-schlgt, da lt er die Hunde bellen. So weit das Gebell er-schallet, darf kein fremder Stamm, keine fremde Heerde sich Nahen. Alle Araber leiten auf Jsmael ihr Geschlecht zurck. ! Unter den einzelnen Stmmen herrscht groe Eifersucht, weil jeder sich ebeler dnkt, und dies ist die Ursache bestndiger i Streitigkeiten. Die Araber lieben vorzglich die Dichtkunst. In alten Zeiten hielten ihre Dichter Wettkmpfe auf den Mrkten von Mekka und Okadh. Noch leben manche ihrer Gesnge im Munde des Volkes fort. Rubereien halten sie fr erlaubt. Als die Erde, sagen sie, unter bte Menschen vertheilt warb, haben die anberen Stmme das Geschlecht Jsmaels ans den fruchtbaren Gegenben in die Wste verbrngt. Wenn sie bhet jene berauben, so nehmen sie nur das wieder zurck, was man ihnen mit Unrecht genommen hat. Jeboch ist der Araber auch gastfrei und gromthig. Selbst mit setnetit Leben vertheibigt er den, welcher sich in seinen Schutz begibt. Im Ganzen ist der Charakter dieses Volkes ernst, wie der des benachbarten Aegyptiers, und zur Schwrmerei geneigt. Das stille abgeschlossene Leben, der gleichfrmige Anblick der weiten Debe mag vieles bazn beitragen. Die Gewrze Jemens, der Ruf seiner Reichthmer und die glckliche Lage zum Handel reizten oft frembe Völker zu Er-oberungsverfnchen; aber weder Alexander der Groe, noch die Waffen der Rmer vermochten in Arabien dauernde Herrschaft zu grnden, oder auch nur in das Innere des Landes zu drin-gen; Meere nnb Wsten schirmten es. Durch den Handel hing es mit der brigen Welt am meisten zusammen. Von uralten Zeiten her waren die Araber die Zwischenhndler zwischen Aegypten und dem gesegneten Indien. Sie blieben es bis anf die Zeiten der portugiesischen Entdeckungsfahrten im Anfange des fnfzehnten Jahrhunderts.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 48

1872 - Münster : Coppenrath
48 Das Buch, in welchem Mohammed's Lehre nach seinem Tode von seinem Schwiegervater und Nachfolger Abu Bekr verzeichnet wurde, heit Koran, d. i. Buch. Mohammed's Lehre selbst heit Islam, d. i. vllige Ergebung an Gott, die Anhnger dieser Lehre Muslim, d. i. Glubige, woher unser Wort Muselmnner. Der Freitag ist ihr heiliger Wochentag, zum Unterschiede von den Juden und Christen. Den Koran verehren die Mohammedaner eben so, wie wir die Bibel. 13. Die Chalisen. Schon unter den ersten Chalisen oder Stellvertretern des Propheten, die in ihrer Wrde die hchste geistliche und welt-liche Macht vereinigten, verbreitete sich der Islam und mit ihm die Herrschaft der Araber fast der die ganze stliche Welt. Whrend die christliche Religion sich durch die sanfte Gewalt der Wahrheit und Ueberzengnng Eingang verschaffte, wurde die mohammebauifche durch Feuer und Schwert ausgebreitet. Tod oder Koran war die Losung. Kein Mangel, keine Wste, kein Meer vermochte ihren Siegeslauf zu hemmen. Religise Be-geisteruug machte jeden Araber zum Helden und ersetzte, was ihnen an Zahl und Kriegskunst abging. Reiter und Bogenschtzen machten ihre Haupt strke aus. Selbst die Frauen waren von der Verbienstlichkeit des Kampfes fr den Glauben berzeugt und stellten sich, zur Tapferkeit ermunternb, hinter die Reihen der Streitenden. Aus der Neberzeugung von ihrer heiligen Sache entsprang die Zuversicht des Sieges und die Geringschtzung ihrer Feinde. Unter dem ersten Chalisen Abu Bekr (632634), bent Schwiegervater Mohammeb's, sielen mehre arabische Stmme, welche nur gezwungen dem Islam gehulbigt Hattert, wieber ab. Da sandte der Chalif sofort elf Heerfhrer, jeden mit einer Schar tapferer Krieger, zu ihrer Unterwerfung aus. Nach einer Reihe blutiger Schlachten gewann der Islam in Arabien die vollstndige Herrschaft roiebcr. Abu Vekr's Nachfolger, Omar (634644), war der ausgezeichnetste aller Chalifen und der eigentliche Begrnder der ara-

6. Geschichte des Mittelalters - S. 49

1872 - Münster : Coppenrath
49 bischen Weltherrschaft. Syrien, Palstina, Phnizien, Aegypten wurden unterworfen. Er selbst zog, um die Eroberung der heiligen Stadt Jerusalem zu verherrlichen, auf einem rothen Kameele herbei; zu beiden Seiten hing ein Sack mit Korn und Datteln. Darin und in einem Schlauche mit Wasser bestand Alles, was er bedurfte. In solcher Nchternheit lebten die ersten Chalifen. Durch die Unterwerfung Phniziens gelangten die Araber auch zu einer Seemacht. Sie schlugen das Holz des Berges Libanon, nahmen die Seeleute der phnizischen Kste in Dienst, rsteten siebenzehnhundert Schiffe, plnderten Rhodus, Cypern, und machten zur See ihren Namen eben so furchtbar, als er zu Lande war. Unter demselben Omar wurde auch Aegypten wie im Siegeslaufe erobert. Nur das feste Alexandria vertheidigte sich vierzehn Monate lang mit Muth und Entschlossenheit. Da endlich erlag es dem kriegerischen Ungestme des Feindes. Diese Riesenstadt zhlte damals 4000 Palste, eben so viele Bder, 400 ffentliche Pltze, 12,000 Lden und 40,000 zinsbare Juden. Hier war der grte Bcherschatz der alten Welt, welchen wie jedoch nur ein spterer Schriftsteller versichert Omar verbrennen lie. Der rohe Sieger gab als Grund an: Entweder enthalten diese Bcher das, was schon im Koran steht, und dann sind sie berflssig; ober sie enthalten das, was nicht in demselben steht, und dann sind sie schdlich. Also in's Feuer mit ihnen!" Auch unter dem dritten Chalifen, Othman (644656), gewann das Reich der Araber an Ausdehnung. Die Eroberung Persiens wurde vollendet, Cypern zinspflichtig gemacht, und in Afrika lngs der Nordfiifte bis Ceuta vorgedrungen. Aber mit ihm sank schon die alte Sitteneinfachheit der frheren Zeit, Stolz und Ueppigkeit traten an ihre Stelle. Othman wurde ermordet, und nun Ali, Mohammed's Schwiegersohn, zum Chalifen er-whlt (656661). Er hatte aber lange mit einer groen Gegenpartei zu kmpfen. Zuletzt fiel Ali durch Meuchelmord; und nun ri Moawija in Syrien, das Haupt der Omaijaden, eitel'* Wcltgefch. Ii. 25. Aufl. 4

7. Geschichte des Mittelalters - S. 53

1872 - Münster : Coppenrath
53 Christenheit verehrt, und ihm der rhmliche Name Martell oder Hammer gegeben, weil er bei Tours wie mit dem Hammer Gottes auf die Barbaren zermalmend losgeschlagen hatte. Nachdem die Eroberungssucht der Araber abgekhlt war, fachten sie sich in ihren neuen Wohnsitzen einzurichten. Wie einst die Mazedonier, so legten auch sie berall feste Pltze an, die den Mittelpunkt ihrer Macht bilden sollten. Der Chalif Ali Mansur erbaute 760 Bagdad am Tigris und whlte diese Stadt zu seiner Residenz. Er ermunterte sein Volk zum Handel und zur Pflege der Knste und Wissenschaften. Um diese Zeit entstand auch Kahlro in Aegypten und wurde die Haupthandel-stadt. Gegen diese neue Stadt sank Alexandria immer mehr, wie einst Tyrus gegen Alexandria. Der Handel mit Indien bekam durch die Araber neues Leben; unter ihnen blhete auch der Ackerbau und ward sogar wissenschaftlich betrieben. Die Chalifen berhaupt wurden Beschtzer der Knste und Wissen-schatten. Sie fingen an, Schulen zu stiften und lieen eine Menne griechischer Schriften in das Arabische bersetzen. Es wurden gelehrte Anstalten gegrndet, wissenschaftliche Vereine geschlossen und gelehrte Reisen begnstigt. Besonders blhete Spanien auf. Volkreiche Städte schmckten das Land. Gewerbe, Ackerbau und Viehzucht fanden Pflege, Bergwerke wurden angelegt ; reiche Drfer, blhende Meierhfe, prunkende Palste zeugten von dem Wohlstande des Landes. Zu Cordoa wurde bald ein eigenes Chalifat gegrndet. Diese Stadt soll 212,000 Gebude, darunter 600 Moscheen und mehre weitlufige Herr-fcherrume gehabt haben. Die in diesem Lande errichteten Schulen, namentlich die zu Cordoa, waren so berhmt, da selbst Christen aus anderen Lndern dahin zogen und es nicht ver-schrnheten, bei Unglubigen in die Schule zu gehen. Noch haben wir viele arabische Wrter, z. B. Almanach, Aleove, Sopha Divan, Magazin, Admiral, Nadir, Zenith, Algebra, und selbst unsere Ziffern sind arabischen Ursprungs. Vorzglich legten sich die Araber auf Median, Mathematik und Astrologie (Stern-

8. Geschichte des Mittelalters - S. 54

1872 - Münster : Coppenrath
} 54 knde). Letztere gab aber auch Veranlassung zu manchem Aber-glauben. Viele Sagen und Fabeln der die Geisterwelt und der die Zauberei, die im ganzen Mittelalter verbreitet waren, stammen aus dem spanischen Arabien. Auch ihre Tapetenarbeiten, ihre Stickereieu in Gold und Silber, ihre Arbeiten in Stahl und Leder hatten lange einen Grad voll Vollkommenheit, den die anderen europischen Völker nicht erreichen konnten. Besonders ausgezeichnet war das Leder, welches zu Cordva bereitet wurde und von dieser Stadt den Namen Corduanleder bekam. Zu einem nicht geringen Grade der Vollkommenheit schwang sich unter ihnen die Baukunst empor. Die herrlichen arabische!: Palste, deren Neste verschiedene spanische Städte noch jetzt schmcken, bezeugen es hinlnglich, da das kriegerische Volk auch hier die Knste des Friedens liebte und anwendete. Besonders glnzend war die fast fnfzigjhrige Negierung Abderrhaman's Il (912961), der, ein zweiter Salomo, alle Gensse, alle Pracht und alle Bildung der Welt um sich sammelte. Ein Befehlshaber zur See (91 mir alma, daher auch unser Wort Ad miral) wurde der ganzen Seemacht vorgesetzt. So blieb der Einfall der Araber selbst bei dem vielen Unglcke, das er verbreitete, nicht ohne segenreiche Fol-gen sr die Bildung der europischen Völker. Geht doch auch dem hellen Tagesscheiue die Dmmerung voraus. Das arabische Reich war so groß und umfate so verschie-dene Völker, da eine Verschmelzung zu dem Ganzen eines Reiches nicht mglich war. Selbst die Religion konnte bald kein allgemein verknpfendes Band mehr sein, indem viele Parteien und Sekten entstanden, die sich auf das Bitterste haten und verfolgten. Immer mehr schwand die frhere Begeisterung, die frhere Einfachheit der Sitten. Parteiungen schwchten fort und fort die Macht und das Ansehen des Chalisen, und eine Eroberung nach der andern ging wieder verloren. In Spanien behaupteten sich die Araber unter dem Namen Mauren", weil sie zunchst aus der afrika-

9. Geschichte des Mittelalters - S. 168

1872 - Münster : Coppenrath
-- 1g8 untersttzt hatte, shnte er sich aus. Seinen Sohn und Nach-folger Heinrich vermhlte er sogar mit der normannischen Prin-zessin Constantia, der Erbin von Neapel und teilten. Erst diese Verbindung schien ihm die Gre des hohenstausischen Hauses fest zu begrnden; sie war aber, wie wir in der Folge sehen werden, die Ursache des Unterganges desselben. 50. Friedrichs Kreuzzng mtb Tod. Unter den vielen Strmen, die Friedrichs Leben fortwh-rend bewegt hatten, war er bereits zum Greise geworden. Jetzt, am Abende des Lebens, widmete er sein Schwert der Sache Gottes. Saladin, der Sultan von Aegypten, ein junger, khner Held, breitete damals seine Eroberungen unaufhaltsam nach allen Seiten aus. Er eroberte Syrien, drang siegreich in Pa-lstina ein, belagerte Jerusalem und eroberte es nach kurzem Widerstande im Jahre 1187, nachdem es achtuudachtzig Jahre in den Hnden der Christen gewesen war. Er lie das goldene Kreuz von der Kirche des heiligen Grabes hinabstrzen und als Siegeszeichen an den Chalifen von Bagdad schicken. Uebri-gens aber bewies der Mohammedaner Saladin bei dieser Er-oberuug weit mehr Menschlichkeit, als frher die Christen. Die Nachricht dieses Verlustes erregte die grte Bestrzung, die grte Trauer in der ganzen Christenheit. Der Papst starb vor j Betrbni. Sein Nachfolger forderte alle christlichen Fürsten und ihre Völker auf, die heilige Stadt zum zweiten Male den Hnden der Unglubigen zu entreien. Es entstand wieder eine allgemeine Bewegung; berall wurde gerstet, von der Meer-enge Messina's bis der die Belte. Mit dem Frhlinge des Jahres 1189 versammelten sich die Kreuzfahrer aus allen Gegenden Deutschlands bei Negensburg. Ihre Zahl belief sich auf hundert fnfzig tausend. Der alte Barbarossa stellte sich an ihre Spitze. Die Negierung des Reiches berlie er seinem Sohne, dein nachmaligen Kaiser Heinrich Vi. Kaum hatte das Kreuzheer den Boden des griechischen Reiches

10. Geschichte des Mittelalters - S. 132

1872 - Münster : Coppenrath
132 Zu schtzen. Kaum sicher in ihren neuen Eroberungen, frchteten sie der fremden Wanderer groe Menge. Whrend des Gottes-dienstes strzten oft ganze Haufeil jener Barbaren in die Kirchen, bertubten mit wildem Lrm die frommen Gebete und Gesnge der Christen und besudelten schamlos die hl. Altre und Gefe. Die Diener der Kirche wurden gestoen und ge-schlagen, selbst der ehrwrdige Patriarch von Jerusalem wurde einst bei seinen grauen Haaren vom Altare hinweggerissen, um fr seine Loslassung ein hohes Lsegeld zu erpressen. Strenger als je forderte man von den Pilgern, deren Vermgen durch die weite Reise fast immer schon erschpft war, eine hohe Abgabe fr die Erlanbni, Jerusalem zu betreten. Die Einwohner der Stadt konnten nicht Jeden untersttzen, und so sah man die Pilger zu Tausenden vor den Thoren liegen und alle sehn-suchtsvoll die Hnde ausstrecken. Im Angesichte des ersehnten Heiligthnmes verschmachteten viele vor Hunger und Ble, ohne es je zu betreten. Jntmer lauter und dringender wurden die Klagen in Europa der die Leiden der Pilger. Selbst der griechische Kaiser in Constantinopel bat den Papst Gregor Vii., die abendlndischen Fürsten zum Beistnde gegen den bermthigen Feind des christlichen Glaubens aufzufordern. Allein der Streit, in welchen er damals mit dem deutschen Kaiser verwickelt war, lie ihm keine Zeit, an die Befreiung des heiligen Landes zu denken. 42, Petcr von Amiens. Um diese Zeit, im Jahre 1093, trat die Wallfahrt an Peter von Amiens, einer Stadt im nrdlichen Frankreich. Frher war er Einsiedler geweseu, hatte aber dem abgeschlosse-nen Leben wieder entsagt, weil es sein feuriges Gemuth nicht befriedigte, und war Priester geworden. Er war nur klein und unansehnlich von Gestalt; aber ans seinem hageren Gesichte leuchtete ein Paar Augen hervor, die wie Sterne blitzten, wenn er seine Rede begann. Ein unwiderstehlicher Drang seines Ge-mthes trieb ihn hinaus zur Fahrt nach dem heiligen Lande. i
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